Bei einem Kunden, der Anlagen herstellte, in den größeren Mengen Flüssigkeiten erwärmt und auf bestimmter Temperatur gehalten werden mussten, habe ich gehört, dass diese Heizung immer wieder mal Kurzschlüsse aufweisen können und Isolationsprobleme auftreten. Es hätte sich bei ihm absolut bewährt, diese Geräte monatlich per Hochspannungsprüfung zu kontrollieren. Ich war ein bisschen skeptisch, aber warum auch nicht?

Und jetzt zur völlig amateurhaften Seite. Was haben sie an solchen Geräten zu Hause?
Der Wasserkocher ist meistens so gut isoliert, aber mein Elektrogrill kam mir komisch vor. So habe ich mir gedacht, ich prüfe doch mal besser. Und ich fand ein Problem.
Das Problem bestand darin, dass ich zwar optisch etwas sah, aber mit einem normalen Messgerät, wie man es auch für die VDE 701 Prüfung nimmt, nicht unbedingt einen Fehler erkannt hätte.
Erst mit dem Hochspannungsprüfgerät habe ich auch bei kleinster Prüfspannung von 500 Volt, damit ich mir nicht irgendwie selbst die Prüfspannung durch den Finger jage, zeigte mir einen absolut klaren Fehler. Ich habe erst gedacht, wenn der Fehler so klar ist und so reproduzierbar ist habe ich einen Messfehler gemacht. Es war aber tatsächlich so, dass der Rost zwischen der eigentlichen Heizwendel und dem restlichen Gerät dafür gesorgt hat, dass eine winzige minimale Isolierung vorhanden war. Diese war beim letzten Mal Grillen noch ausreichend. Wenn ich aber mit 500 Volt Prüfspannung drauf gehe, zeigt es mir eindeutig an das dort eine leitfähige Verbindung besteht. Das heißt in dieser und kleine Grill war durch viel Benutzung und beim Reinigen immer wieder mechanische Bewegung undicht geworden, hatte Reinigungswasser oder noch andere Flüssigkeiten gesogen und dieses hatte jetzt einen für Hochspannung möglichen Übergang zwischen berührbarer Oberfläche und spannungsführendem Innenleiter gefunden.
Moral von der Geschicht: Tatsächlich lohnt es sich bei solchen Heizgeräten einen preisgünstigen Hochspannungstester anzuschaffen. Mein Gerät stammt noch aus der Zeit, als es die Geräte nur im professionellen Markt gab; damals kosteten die neu so ab 1000 €. Ich habe meinen gebraucht gekauft mit schon einigen Jahren auf dem Buckel, hatte dafür auch etwa 500 € bezahlt und mich dann zwei Jahre später gewundert, dass ein deutscher Elektronikhändler ein vergleichbares Gerät für etwas über 100 Euro anbot. Mittlerweile sind jetzt auch wiederum 10 Jahre vergangen und es gibt diese aus chinesischer Fertigung für ja 30 bis 50 € im Angebot. Achten sie aber unbedingt darauf, welche Leitungen sie benutzen – diese müssen ja auch wie die Spannung ans Gerät bekommen. Es lohnt sich ein paar Euro mehr auszugeben und nicht nur das billigste zu kaufen!
